Mo. 21.10.19 Weinschenk-Villa Regensburg
Rückblick
Prof. Hans-Christoph Dittscheid sprach über die Geschichte zweier "Geschwister" in Regensburg
500 Jahre nach Zerstörung der ersten Synagoge in Regensburg und 81 Jahre nach Zerstörung der zweiten, wurde heuer die dritte eröffnet.
Der Vortrag von Prof. Dr. Hans-Christph Dittscheid erhielt durch das jüngste Attentat in Halle a. d. Saale tragische Aktualität. Die lange Geschichte von Juden und Christen in Regensburg war, abgesehen von kurzen Zeiten friedlicher Koexistenz, meistens gestört und von Feindschaft gekennzeichnet. Der Grund dafür lag im beschämenden Verhalten von Christen. In seinem Vortrag veranschaulichte Prof. Dittscheid, welchen Niederschlag diese Schattenseite des jüdisch- christlichen Verhältnisses in der Kunst fand. Dabei kamen etwa das ottonische Uta- Evangelistar, Abbildungen der Synagoge von Albrecht Altdorfer oder auch die an der Stelle der zerstörten Synagoge errichteten Marienkapelle auf dem Neupfarrplatz zur Sprache. Nicht zuletzt wurden eine judenfeindliche Plastik an der Außenseite des Regensburger Doms und wiederentdeckte archivalische Zeugnisse besprochen.
Dr. Hans-Christoph Dittscheid war von 1990-2016 Professor für Kunstgeschichte an der Universität Regensburg.
Dr. Johann Schwinghammer